"Es ist schon alles fotografiert, nur noch nicht von jedem."

Mit einem kleinen Seufzer könnte man die vorstehende Interpretation eines Karl Valentin Zitates kommentieren. Es ist heutzutage schwer, noch Orte auf der Erde zu finden, zu denen man nicht mithilfe einer Suchmaschine nach kürzester Zeit eine ganze Reihe von Fotos findet. Und doch lassen sich selbst die bekanntesten Orte zu verschiedenen Tageszeiten, Jahreszeiten oder bei unterschiedlichem Wetter immer wieder neu entdecken und bildlich festhalten. Die digitale Bildbearbeitung bietet anschließend weitere Möglichkeiten, die dabei vor Ort vorgefundenen Stimmungen zu betonen und verstärken oder zu kontrastieren. Insofern macht das "...nur noch nicht von jedem ..." des Zitates einen entscheidenden Punkt: Es kommt nicht nur auf das Fotomotiv an, sondern die Persönlichkeit des Fotografen und wie viel Mühe er bereit ist zu investieren spielen eine mindestens ebenso große Rolle für das entstehende Foto. 

Vergleichsweise spät habe ich 2015 mit der Fotografie begonnen und schnell festgestellt, dass es sich hervorragend mit meiner Leidenschaft fürs Reisen kombinieren lässt. Mein Hauptinteresse gilt dabei vor allem der Fotografie von Lost Places und Landschaften, gelegentlich auch Architektur. Abgelegene und unwirkliche Orte, Wüsten und die Polargebiete gehören zu meinen favorisierten Reisezielen. Und es hat sich mit der Zeit eine Vorliebe für eine dystopische Bildsprache entwickelt, die sich bisher mit den Fotos aus Tschernobyl und Spitzbergen am besten umsetzen ließ.

 

Der Name Lostscapes ergibt sich aus der Kombination der Begriffe Lost Places und Landscapes. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Bezeichnung Lost Places so nur im deutschsprachigen Raum verwendet wird und dieses Genre ansonsten unter Abandoned Places bekannt ist. Dennoch erschien mir dieser Name reizvoll und passend.